Kurzbiographie

Pierre Teilhard de Chardin, Biographie

(auf der Grundlage von Claude Cuénot: Pierre Teilhard de Chardin. Leben und Werk)

(Marie-Joseph-) Pierre TEILHARD de Chardin
* 1. Mai 1881 in Sarcenat (Dép. Puy-de-Dôme / Région Auvergne) bei Clermont-Ferrand (Frankreich)
† 10. April 1955 in New York (USA)

Herausragender Denker des 20. Jhs., der nach Aurelius Augustinus und Thomas v. Aquin die christliche Gesamtschau der Welt in Verbindung mit der modernen Evolutionswissenschaft weiterentwickelt hat.

1899 März 22 Beitritt zum Jesuitenorden, Noviziat, Juvenat, Philosophiestudium
1905-1908 Lektor für Chemie und Physik am Jesuitenkolleg in Kairo, anschließend Theologiestudium
1911 August 24 Priesterweihe in Ore Place (bei Hastings, Grafschaft Sussex)
1912-1914 Naturwissenschaftliche Studien in Paris (Muséum national d´histoire naturelle)
1914-1918 Teilnahme am I. Weltkrieg als einfacher Sanitäter, hohe Auszeichnungen
1916 März 24 “La vie cosmique” abgeschlossen (die erste zusammenhängende Darstellung seiner Grundkonzeption, die er in zahlreichen Essays weiter ausbauen wird)
1920 Juni 16 Ritter der Ehrenlegion
1920-1923 Dozent (1922 a.o. Prof.) für Paläontologie u. Geologie a.d. Universität “Institut Catholique” (Paris)
1922 Dissertation über die Säugetiere des frz. Unteren Eozäns (unter Marcellin Boule)
1923-1924 im Auftrag des Muséum national d´histoire naturelle (Paris) bei Ausgrabungen in China
1924-1926 weitere Tätigkeit am Institut Catholique, danach Rückzug auf Wunsch der Ordensleitung
1926-1927 zum zweiten Mal Ausgrabungen in China, ferner in der Mongolei; Abfassung des “Milieu divin”
1927/28 in Frankreich (1.10.1927 – 7.11.1928)
1928/1929 in Somalia und Abessinien
1929-1931 Wissenschaftlicher Berater des Geologischen Forschungsstelle Chinas, als offizieller Stratigraph an der Entdeckung eines Schädels des Peking-Menschen (Sinanthropus Pekinensis) am 28.12.1929 in Choukoutien beteiligt; Abstecher in die Mandschurei
1931 Jan./Feb. zu wissenschaftlichen Veranstaltungen in den USA, danach Rückkehr nach China
1931 Mai 12 – Anf. 1932 Teilnahme an der “Gelben Kreuzfahrt” (Croisière Jaune der Fa. Citroen) zu Forschungen in China, der Mongolei und Russisch Turkestan
1932-1938 in Peking (mit Unterbrechungen, u.a. in USA, Indien, Java, Birma)
1938 Mai 27 die frz. Regierung gründet f. T. als Direktor ein Hochschullaboratorium f. kontinentale Geologie
1938 über Japan und die USA nach Frankreich
1938-1940 Abfassung von “Le Phénomène humain” (Anhang 28.10.1948)
1939-1946 (während des II. Weltkrieges) in China
1944 Dezember 13 Fertigstellung von “La Centrologie”
1946 März 20 Abreise von Peking nach Paris
1947 Juni 25 Offizier der Ehrenlegion; Forschungsdirektor am Landesamt f. Forschungen (CNRS Paris)
1948 das Collège de France bietet Teilhard – als Gipfel seiner Lehrtätigkeit – die Nachfolge auf dem Lehrstuhl von Abbé Breuil an; seine Ordens-Oberen untersagen ihm die Kandidatur hierfür
1949 Abfassung von “Le Groupe Zoologique Humain” (= La Place de l´Homme dans la Nature)
1950 März 22 Nichtresidierendes Mitglied der Académie des sciences (Institut de France)
1951-1955 Forschungsbeirat für Paläoanthropologie bei der Wenner-Gren-Foundation in New York, mit internationalen Dienstreisen zu Ausgrabungsstätten der Paläontologie.

Weltweit pflegen nationale Organisationen das Gedenken an Leben und Werk Teilhards, so u. a. die Gesellschaft Teilhard de Chardin für den Deutschen Sprachraum gegründet 1963 in München. – Vgl. auch Karten zu Teilhards Leben.